|
Vor dreieinhalb Jahren in irgendeinem Club in Bremen. Kurz vor einem dieser Festivals, bei denen einer Band schon mal
der Bassist abhanden kommen kann. Genau das war der Hardcore-Band Harmonizer passiert, als sie auf den DJ und den Rapper
von Saprize trafen. Eine Woche und eine Probe später dann der erste Auftritt. Der Sampler von Schlagzeuger Gregcore
hatte noch Garantie und mangels eigener Texte behalfen die fünf sich mit dem waws auf den Plattentellern lag oder von
befreundeten Rappern kam. Die Mischung kommt an und der Plattenverrag hinterher.
Das Debut "Alwaysacutahead" ist als Vinyl rasend schnell vergriffen und kommt als CD nochmal. Die fünf
Freunde - außer Gregcore sind da noch A-TAK (voc, git), Da Romeo (rap), UZI MC (voc, bass) und The Menace (turntables,
samples) - touren durch die Republik und sind in Frankfurt Rödelheim in der Au und auf dem Campus-Fest '95 zu sehen.
Die zweite Platte "No!" erscheint ebenfalls auf Vinyl und CD, die Gruppe wird gerühmt als "eine der
wenigen innovativen Vereinigungen musikalischen Schaffens". Das hat sicher etwas mit der unterschiedlichen
musikalischen Herkunft zu tun, die auch dafür sorgt, daß Saprize nicht in der Old/New-School Diskussion zerrieben
wird. Der Old-School-Style von Da Romeo trifft mit manchmal brachialer Härte auf die amtlichen HC-Gitarren. Und
Gregcore, neben den Drums auch für Sampling verantwortlich, erklärt: "da ich keine HipHop-Platten habe, sample
ich auch keinen HipHop. Ich sample Death Metal." Eigentlich logisch, vor allem aber fresh, hart und konsequent
tanzbar. Und wenn Ihr zu lange getanzt ha bt, dann könnt Ihr auch einfach die gewagten Sprünge der Gitarristen
bewundern, die direkt aus einem Headbanger's Ball Video gesampled sein könnten.
Also: Peace to your way! Yo! Burgfest raps!
Quelle: Burgfest-Zeitung Nr. 21 |