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24. Friedberger Burgfest 20.8.1999 |
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Eigentlich ist diese Gruppe ein Zwitter, und dies in mehrerlei Hinsicht. Erstens die Musik: Sie wird wohl in die Schublade Techno fallen, ist es aber nicht. House? Trip Hop? Dub? Industrial? Zweitens ihre Herkunft: Man könnte meinen, sie kämen direkt aus Tokyo. Dies könnte von der Musik her auch stimmen, den die ersten Scheiben wurden speziell für die japanische Hörerschaft abgestimmt. Plexiq kommen jedoch aus Hamburg, und man hat den Eindruck, sei wollen den deutschen Techno von seiner teutonisch stampfenden Art befreien. Zum Dritten ist da ihre Formation: plexiq ist nämlich eine richtige Band! Nils Kacierek bedient den Bass, Lars Deutrich sitzt am Schlagwerk, Felix Huber greift in die Tasten und Markus Ex steuert den Gesang bei. Lediglich die Gitarre fehlt in dieser ansonsten klassischen Rockbesetzung. Diese handgemachte Musik wird durch Samples und Dub-Effekte zu einer "dreckigen", rhythmischen Melange angereichert. Mit diesem einzigartigen Stil, der durchaus an NEU und CAN erinnert, feiern plexiq nicht nur in Japan und den USA Erfolge. Auch hierzulande sind sie ein angesagter Act. Dies allein wäre noch kein Grund eine Gruppe zu buchen, womit wir bei Punkt vier sind. Die können auch live! Da wummern die alten Analog-Keyboards von Hammond bis zum Fender Rhodes. Es wird Schlagzeug gespielt, statt eines Computers, und der Bass erzeugt einen fetten Sound. Es wurd Elektronik "fast" ohne Elektronik geboten. Am Ende ist es egal, wie man ihren Stil nennen mag, denn plexiq haben einen gemeinsamen musikalischen Nenner gefunden: Es ist alles ultra tanzbar.
Quelle: Burgfest-Zeitung Nr. 24 |
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