|
Kevin Coyne, 44 Jahre alt, ehemaliger Sozialarbeiter, verheiratet, drei Kinder, stammt aus dem mittelenglischen Derby
bei Birmingham und ist vielen spätestens seit seinem Auftritt beim "WAAnsinns-Festival 1986 bekannt. Die
einzigartige Reibeisenstimme von Kevin Coyne ist bislang auf über 20 LP zu hören. Seine Live-Auftritte und
Produktionen bieten vergleichsweise mehr Unterhaltung als die seiner erfolgreicheren Kollegen, wenn mangels Entertainment
auch folgendes ansieht:
bissige, zuweilen bittere, aufrichtige Texte, komponiert mit ursprünglicher rauher Rockmusik, die stark vom Blues und
R&B beeinflußt ist und einen tüchtigen Schuß Humor, mit dem der geborene Clown und talentierte Schauspieler die
grausame Wahrheit seiner Lieder hin und wieder auflockert, quasi mundgerecht macht (im besten Sinne), konsumierbar.
Jeden Song zelebriert Kevin Coyne mit der Ausdrucksfähigkeit eines Schauspielers, ein geborener Geschichtenerzähler.
Seine Stimme ist nicht besonders schön, nicht übermäßig wohlklingend, aber sie hat Charakter, und das macht sie
unverwechselbar und einzigartig.
Quelle: Pressemitteilung, 13. Friedberger Burgfest
Kevin Coyne & the Paradise Band spielen bereits zum zweiten Mal auf dem Burgfest. Wer Coyne Beschreibt, kommt an
einem Begriff aus der Wissenschaft kaum vorbei: Interdisziplinarität. Kevin geht in seinem Schaffen wahrlich über alle
Grenzen der verschiedenen Disziplinen künstlerischen Schaffens hinaus - er ist Maler, Schriftsteller, Schauspieler und
Autor von Theaterstücken.
Nicht zuletzt aber auch Musiker, und als solcher gilt er unter anderem als Vorbild von Sting. Auch Johnny Rotton
zollte ihm auf dem Höhepunkt der Punk-Welle Tribut, und Andy Summers (Ex-Police) startete seien Karriere bei ihm. Aber
genug der Namen, es lassen sich gar nicht alle aufführen, die ihn bewundern oder mit ihm zusammengearbeitet haben.
Kevin Coyne startete mit einer Ausbildung in Malerei und arbeitete später als Sozialarbeiter. Seine musikalische
Karriere begann Anfang der 60er Jahre unter den Einflüssen von Little Richard, Fats Domino und Chuck Berry. Bis 1983
erschienen 19 Alben - Coyne galt als Englands Antwort auf Bob Dylan und bekam das Angebot, nach Morrisons Tod Sänger
von den Doors zu werden.
Dann kam der Bruch: Kevin Coyne strandete als Alkoholiker in Nürnberg. Doch nach einigen Jahren und mit Hilfe seiner
Freundin schaffte er den Entzug und ist seitdem in all seinen Talenten kreativer denn je: viele Konzerte, Fernseh- und
Radioauftritte sowie Ausstellungen und drei Buchveröffentlichungen. Alte Kontakte werden erneuert, die Zahl der
veröffentlichten Platten stieg bis zum Burgfest 1994 auf 29.
Quelle:
Burgfestzeitung Nr.19
|