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Nicht nur Gängiges ist beim Burgfest zu hören. Waren in den vergangenen Jahren so hervorragende Musiker wie das
Terem-Quartett aus Rußland, Bolot, Nohon und Sarmai aus den Weiten asiatischer Steppen oder Lewis and Young aus
Australien Höhepunkte auf der Naturbühne, ist 1997 das Ensemble Mzetamze aus Georgien zu Gast. Die sechs bemäntelten
Frauen, die als Musikwissenschaftlerinnen und Pädagoginnen am Konservatorium in Tiflis arbeiten, begannen 1986
praktisch aus dem Nichts mit der konzertanten Aufführung des traditionellen Liedgutes georgischer Frauen. Es brauchte
eine Weile, sich gegen die Dominanz der Männer durchzusetzen und das bis dahin nur wenigen Spezialistinnen vertraute
Liedgut außerhalb des eigenen Kulturkreises bekannt zu machen. Das Repertoire umfaßt Gesänge, die mit religiösem
Brauchtum oder magischen Ritualen verbunden sind bis hin zu Liedern, die traditionell bei Frauenarbeit gesungen werden.
Das Ensemble wird mit seinen Konzerten von TV und Radio übertragen, es wirkte bei Filmen mit. Wenn's auch ein bißchen
nach Hausfrauenausflug aussieht: Es lohnt sich.
Quelle: Burgfest-Zeitung Nr. 22 |