|
||
|
||
22. Friedberger Burgfest 19.7.1997
Rock'n'Roll ist rauh, ungeschliffen, verträumt, melancholisch, dreckig, engagiert, laut und wild. Rock'n'Roll-Songs sind nicht nur Momentaufnahmen der gesellschaftlichen Wirklichkeit, sie sind auch simple Liebeslieder, schiere Poesie oder wütende Aufschreie. Wenn so Rock'n'Roll definiert wird, ist Brings eindeutig und unwidersprochen Rock'n'Roll. Und das schon seit vielen Jahren. Ihre Alben fundierten den Ruf der Kölner, eine der Heißesten deutschen Rockbands zu sein. Vor allem auch live. Denn auf der Bühne ziehen Peter und Stephan Brings, Harry Alfter, Christian Blüm und Kai Engel alle Register, sind ungezügelter, schwitzender, rauher und mitreißender Rock'n'Roll pur. Live ist die Band in ihrem Element. Was Brings seit jeher auszeichnet, ist, daß die Band nicht mühsam Ideen konstruiert und textlich umsetzt, sondern stets auf den eigenen Erfahrungsschatz zurückgreift - Anekdoten aus dem Alltag verarbveitet, eigene Beobachtungen in Texte umsetzt und Situationen beschreibt, die sie seblst erlebt haben. Dabei läßt die Band nie Zweifel an den eigenen Standpunkten entstehen. Die Brüder Brings, aufgewachsen in einer Arbeitergegend, haben durch den Vater, einen engagierten Gewerkschaftler, schon sehr früh einen Bezug zu sozialen Fragen bekommen. Sowas schärft den Blick für die brennenden Fragen der Gegenwart. "Keine Fröhling in Kalk" ist so ein Text, der wütend und zugleich engagiert auf Entwicklungen im ureigensten Umfeld der Band reagiert. Kalk ist ein Arbeiterviertel in Köln, entstanden und gewachsen um ein Stahlwerk herum und von diesem abhängig. Daß das Werk geschlossen - und damit die Existenz von hunderten von Familien massiv bedroht wird, haben die Arbeiter erst aus der Zeitung erfahren. Doch, wie gesagt, Brings ist in erster Linie eine Rock'n'Roll-Band. Sozialkritische Texte sind nur eine Facette der Kölner. Einen ebenso großen Stellenwert nehmen auch klassische Rock'n'Roll-Themen ein, die sanft-melacholische Balade "Niemols im Läve" etwa, die Beschreibung von Träumen und Gefühlen. Viel Spaß beim Abheben! Quelle: Burgfest-Zeitung Nr. 22
An dieser Stelle sei auch einmal den Leuten hinter den Kulissen Lob gezollt: Brings hat nicht nur eine Performance auf die Bühne gezaubert, von der jeder Veranstalter nur träumen kann, in dieser Hinsicht ist unserer Ankündigung in der Burgfest-Zeitung nichts hinzuzufügen. Dafür wird aber nur selten die Rede sein von dem exzelenten Roady, mit dem die Truppe anrückte. Mit einer schlafwandlerischen Sicherheit und Ruhe hat er das recht üppige Equipment durch den Backstage-Bereich dirigiert. Obwohl unsere ehrenamtlichen Bühnenhelfer teilweise ohne jede Konzerterfahrung antraten, hatten wir auch nicht den Hauch einer Chance, uns gegenseitig auf die Füße zu treten. Chapeau! sebastian
Und am 5.1.2004 geht es rund um Brings in der sat1 Serie SK Kölsch! thomas
|
||
|